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Warum feiern wir Halloween? Eine Reise in die Vergangenheit

Halloween – ein Fest, das in Deutschland vor wenigen Jahrzehnten noch kaum bekannt war, hat sich heute fest im Kalender etabliert. Am 31. Oktober ziehen Kinder in gruseligen Kostümen von Haus zu Haus, rufen „Süßes, sonst gibt’s Saures“ und Erwachsene feiern ausgelassene Partys. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich und welche tiefe Bedeutung steckt hinter den schaurigen Verkleidungen und den ausgehöhlten Kürbissen? Die Geschichte von Halloween ist eine faszinierende Mischung aus alter keltischer Tradition, christlichen Feiertagen und modernem amerikanischem Marketing.

Keltische Symbole
Samhain war das Erntedankfest der Kelten und der Ursprung von Halloween.
Der Ursprung von Halloween liegt bei den Kelten, die vor über 2.000 Jahren in Irland, Schottland und anderen Teilen Europas lebten. Ihr wichtigstes Fest war Samhain, das Erntedankfest, das den Beginn des Winters markierte. Samhain wurde am 31. Oktober gefeiert, und die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten besonders dünn war. Die Geister der Verstorbenen, aber auch Dämonen und andere übernatürliche Wesen, konnten die Erde besuchen. Um sich vor den bösen Geistern zu schützen, zündeten die Kelten große Feuer an und verkleideten sich mit Tierfellen und Köpfen, um sich als Geister auszugeben und nicht erkannt zu werden.

Im Laufe der Jahrhunderte verbreitete sich das Fest und passte sich den kulturellen und religiösen Gegebenheiten an. Als die Römer das keltische Land eroberten, verschmolzen Samhain mit ihren eigenen Erntedankfesten, wie dem der Göttin Pomona. Später, als das Christentum dominierte, versuchten die Kirchenoberhäupter, heidnische Bräuche zu christianisieren. Sie legten das Fest Allerheiligen (`All Hallows' Eve`) auf den 1. November, gefolgt von Allerseelen am 2. November. Die Nacht vor Allerheiligen, der 31. Oktober, wurde so zu All Hallows' Evening, was sich im Englischen zu Halloween verkürzte.

Die Bedeutung von Halloween heute

Während die religiöse Bedeutung in den Hintergrund getreten ist, leben viele alte Traditionen weiter, wenn auch in abgewandelter Form.

Halloween im Rest der Welt

Obwohl Halloween in Deutschland erst seit den 1990er Jahren populär wurde, wird es in anderen Ländern schon viel länger gefeiert.
Halloween-Traditionen weltweit
Halloween-Traditionen variieren je nach Kultur, von fröhlich bis gruselig.
Besonders in den USA und Kanada ist Halloween ein riesiges Event. Ganze Nachbarschaften werden mit Spinnweben, Skeletten und Lichterketten dekoriert. Die "Trick or Treat"-Tradition ist hier besonders ausgeprägt, und die Partys sind legendär. In Mexiko wird zeitgleich der „Día de los Muertos“ gefeiert, der Tag der Toten. Das Fest ist farbenfroh und fröhlich, und die Familien gedenken ihrer verstorbenen Angehörigen mit Feiern, Musik und ihren Lieblingsspeisen. Es ist eine Feier des Lebens und der Erinnerung. In Großbritannien hat Halloween ebenfalls tiefe Wurzeln, aber die Traditionen sind etwas anders. Dort werden oft Feste mit Lagerfeuern und Feuerwerken gefeiert. Das berühmte Guy Fawkes Night am 5. November hat sich mit den Halloween-Feiern vermischt.

Hier eine tabellarische Übersicht der verschiedenen Traditionen:
Land/Region Haupttradition Charakter des Festes
Irland (Ursprung) Samhain-Feuer, Spiele, Kürbis schnitzen Mystisch, traditionell, Gemeinschaft
USA/Kanada Trick or Treat, aufwendige Dekoration, Partys Kommerziell, ausgelassen, familienorientiert
Mexiko Día de los Muertos (Tag der Toten) Farbenfroh, fröhlich, Gedenken an Verstorbene
Großbritannien Bonfire Night, Feuerwerk, traditionelle Spiele Mischung aus Halloween und Guy Fawkes Night
Deutschland Kinder ziehen verkleidet von Haus zu Haus, Partys Modern, übernommen aus USA, Party-Kultur
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Halloween eine bemerkenswerte Geschichte hat, die sich von einem alten heidnischen Ritual zu einem globalen Kulturphänomen entwickelt hat. Es ist ein Fest, das uns auf spielerische Weise mit unseren Ängsten und dem Unbekannten konfrontiert und gleichzeitig eine Gemeinschaft schafft.
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